Reeperbahn

Entstanden 2003-2006
Negativformat 4x5 Inch
Originalprints 70 cm x 90 cm
Piezopigmentprints

In der Arbeit Reeperbahn würdigt Dorfmüller Architektur als Provisorium. Das eingeschriebene Bild dieser legendären Vergnügungsmeile existiert im kollegtiven Bildgedächtnis lediglich als Nachtaufnahme. Entgegen dieser kulturellen Bildfunktion widmet sich Dorfmüller den Tagesansichten der sich permanent wandelnden Fassaden. Das fotografische Moment fokussiert die Zwischenstellen einer gelebten Realität, deren Vergänglichkeit sowie ephemere soziale und architektonische Praxis im Bildraum festgehalten wird. Die Reeperbahn wird somit zu einem Filmset, dessen tägliche Vorbereitungs- und Umbauphasen als Bruchstellen innerhalb der medialen Wirklichkeit gelten.

Aus: Den Blick schärfen, Zu den Arbeiten von Markus Dorfmüller
von Petra Gerschner und Walter Seidl
erschienen in Fantomas Nr. 7, 2005